Neues Jahr, neues Glück? Neue Trends!
Das neue Jahr 2021 bringt weitere Herausforderungen, aber hoffentlich auch neue Chancen.
Was aber wird wirklich auf uns zukommen? Genau das würden wir gern wissen, aber warum eigentlich?
Ja, natürlich ist es einfacher, Dinge zu planen, Strategien zu entwerfen und auch emotional fällt es uns meist einfacher, wenn wir uns langsam auf Veränderungen vorbereiten können.
Aber ist das immer so gut?
Sind wir nicht manchmal sogar besser darin, in einer Hau-Ruck-Aktion im Notzustand von Zeitdruck, Gefahr oder Anweisung, plötzlich Kräfte zu entwickeln, die wir gar nicht ahnten? Ideen zu entwickeln, an die wir nicht im Traum dachten?
Ich muss Euch enttäuschen:
Die langersehnte Glaskugel, sie gibt es nicht !
ABER … und das ist wichtig:
- Wir können sehr wohl genauer hinschauen, was sich so gerade tut.
- Wo sich was tut und wo die Unterscheide sind
- Wie können fühlen, was sich grad richtig anfühlt, sowohl in Bezug auf uns selbst, also unseren Instinkt besser aktivieren und nutzen, als durch Empathie, schauen, was bei anderen gerade das Thema ist, nicht nur faktisch, sondern auch emotional und gedanklich.
Dann nämlich sind wir schon ein ganzes Stück dichter an der Zukunft.
Denn Zukunft wird von uns gemacht und ist meist, neben anderen Faktoren natürlich auch, ein Resultat aus lange sich entwickelnden Strömungen, also Gefühlen, Gedanken und Reaktionen aus Wünschen und unterdrückten Wünschen.
Ich schaue mir daher regelmäßig Beiträge von Matthias Horx, dem Zukunftsforscher und dem Zukunftsinstitut an.
Hier werden bspw. Megatrend-Maps herausgegeben. Mit dieser Map kann man sehen, welche Entwicklungen wo ihren Anfang haben, wo enden könnten. Man sieht, wo Trends aufeinander treffen und damit einen neuen Trend generieren. Man kann sehen, in welchem Bereich welche Trends welche Auswirkungen haben kann. Natürlich ist das sehr schwer, als Leihe, genauer zu definieren, aber es gibt schon sehr gute Hinweise darauf, welche möglichen Szenarien kommen können.
Aus meiner Sicht, ist Zukunftsforschung, Trendanalyse ebenso wie Datenanalyse und Technologie-Beobachtung sehr wichtig.
Nicht nur für Marketing und Forscher, sondern für alle, die aktiv eine Zukunft gestalten wollen und sich nicht von Ihr steuern lassen wollen.
Für alle Unternehmer, für alle Politiker, für alle Trainer, Berater, Mentoren, Coaches, für Innovations-Schaffer, für Forscher & Erfinder, Autoren, Redakteure, für Sozialarbeiter, Lehrer und eben für alle klugen und unabhängigen Menschen.
Warum sind Trends also so wichtig?
Weil ich daran erkennen kann, was in den verschiedenen Gruppen zusammenkommt. Ich kann sehen, dass bestimmte Strömungen in Kombination mit anderen Strömungen bestimmtes hervorrufen können. Natürlich ist das Konjunktiv, natürlich ist das eine Einschätzung, das genaue Geschehen kann nicht vorhergesehen werden, aber das wäre auch langweilig.
Aber es ist ein sehr guter Indikator. Wie sind dann etwas reaktionsfähiger, wir können noch etwas Einfluss nehmen.
Und natürlich geht es nicht nur um Datenanalysen, sondern vor allem, um die Menschen dahinter. Was fühlen sie, was denken sie, WIE denken sie?
Ich bin der festen Meinung, dass Technologie nicht nur Wirtschaft, sondern Gesellschaft, und, in gewisser Form auch, Persönlichkeit verändert.
Wie komme ich darauf?
Nun, schaut Euch mal an, wie haben die Menschen in de 80 gern gedacht? Sehr vieles war synchrone (zeitgleiche) Kommunikation, wie persönliches Besprechen, Telefonieren…So haben wir auch gedacht. Erst das eine, dann das andere. Die Person stand sehr im Mittelpunkt, der Moment stand im Mittelpunkt und die Gemeinschaft. Man ging ins Kino, um gemeinsam ins Kino zu gehen, nicht um nur und ausschließlich genau diesen Film zu sehen. Die Omas von heute, bevorzugen immer noch, das persönliche Gespräch, das Telefonat. Es gab Kassetten und man musste vor- und zurückspulen, um etwas zu finden. Man musste geduldig sein. Man hatte ja Zeit!
Dann kam die CD und das Digitale. Man hopste ungeduldig zum nächsten Track, wozu warten, wozu sich Mühe machen, wozu alles zu Ende hören, was man grad eh nicht mag? Weil man es konnte. Genauso war es dann mit Partys, wozu bleiben, wenn es doof ist, dann einfach zur nächsten Party oder Disko hoppen.
In den 90gern tauchten die ersten Handys auf… wie cool, jetzt war man ortsunabhängig, Technologie war mega cool, ein Statussymbol. Es gab die coolen Vorreiter und die Ökos… es bildeten sich verstärkt Lager. Die Freiheit der Ortsunabhängigkeit führte zu dem Selbstverständnis, dass Vertriebler aus dem Auto telefonierten, dem Gegenüber eigentlich kaum noch Aufmerksamkeit und Höflichkeit entgegenbrachten, weil sie ihnen mega laute Nebengeräusche zumuteten, einfach anriefen, wann es IHNEN passte und nebenbei noch rauchten und aßen oder 250 fuhren. Weil sie es konnten. Natürlich nicht alle, ich überspitze. Die Gegenbewegung dazu: „ich habe kein HANDY“, ich treffe mich noch mit „Echten Menschen“.
Auch hier hat sich die Technik-Möglichkeit zu einer gesellschaftlichen Art entwickelt.
Windows 95 kam und man konnte plötzlich alles visuell bedienen, alles zeitgleich. Und die Menschen? Sie legten viel mehr Wert auf Aussehen, auf Multitasking, alles bekam eine gewisse Geschwindigkeit.
Aber der Rechner brauchte auch eine Weile zum Hochfahren.. und wir haben das übernommen..erst mal einen Kaffe trinken, sich warm reden…unser Sprachgebrauch hat sich daran orientiert…
Die ersten Messenger mit asynchroner Kommunikation kamen. Ebenso die E-Mail. Jetzt hatte man die Freiheit, zu antworten, wann man konnte. Die einen taten es, denn es war praktisch, die anderen missachteten einfach die Kommunikationsregeln und meinten, bei jeder E-Mail anrufen zu müssen, weil es so persönlicher wäre.
Ergebnis: vieles, nicht alles (manchmal ist persönlich besser) dauerte dreimal so lang, bis man sich gegenseitig telefonisch erreicht hatte und wirklich was klären konnte. Dann hatte man es aber nicht schriftlich zum Nachweisen, also doch noch eine E-Mail ! Oh GOTT! Ineffizienz pur.
Was hat sich daraus entwickelt: alles wird nur noch per E-Mail gemacht, um Nachweise zu haben, jemanden zu informieren und sich aus der Verantwortung zu nehmen. SPAM ist entstanden. Overload.
Die Messenger mit ihren Emojis haben dann den privaten Markt aufgewühlt.
Plötzlich hat die Gesellschaft wieder mehr Emotionen gezeigt, das Business wurde lockerer.
Die Tablets kamen mit ihrer Wischtechnologie, Kinder wissen manchmal nicht was Tasten und Knöpfe sind. Menschen wischen einfach Ihre Gedanken und Ängste weg, sie leben in einer Geschwindigkeit, als würden sie durch Ihr digitales Fotoalbum wischen…
Jetzt mit Corona, Digitalisierung und Homeoffice/Homeschooling: wir haben die Freiheit des Homeworkings erkannt, die Möglichkeiten eines selbstbestimmten Tagesablaufs (nicht alles, aber eher).
Wir haben gesehen, dass viele Barrieren plötzlich gesprengt wurden. Kinder und Arbeit wird doch eher akzeptiert (von Arbeitgebern). Eltern sind am Rande des Wahnsinns, aber es ist normal, dass man mit allen Herausforderungen klar kommen muss. Wir sind es ja gewöhnt, uns von allen Medien zeitgleich zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Anfragen, Aufgaben, Ideen bombardieren zu lassen. Wir haben gesehen, Kinder können mit Technologie besser umgehen als Lehrer.
Was hat sich entwickelt:
Strömung A: „ich lass mir nichts (mehr) vorschreiben“, Corona-Leugner, Rebellionen.
Gegenströmung: Weniger wird mehr. Fürsorge, Selbstfürsorge, Gesundheit, Sicherheit, Gemeinschaftssinn wird wichtiger.
Strömung B: ich entdecke meine Werte und was mir wichtig ist, was mir gut tut, Stressmanagement wird groß geschrieben.
Gegenströmung: es wird gearbeitet, wo es noch Arbeit gibt, Hilfen kommen nicht an, Existenzen gehen kaputt, es geht nur noch um das Überleben. Die Schere klafft weiter auseinander.
Strömung C: Endlich Technologie und Effizienz…, bargeldloses Zahlen ist keine Schande mehr, sondern ein Respekt anderen gegenüber.
Gegenbewegung: Menschen suchen wieder mehr Menschen für Gemeinschaftsaktionen, notfalls für virtuelle Video-Treffen, aber eben persönlich (Bild, Ton, Emotionen…).
Strömung D: Leute verbünden sich. Familie wird wichtiger. Work-Life-Bleeding entsteht, Familie ist im Mindset aller selbstverständlicher und nicht „Luxus“ und „privat“.
Gegenströmung: Familie (Schule/Kita) ist eine Belastung für die Gesellschaft & Arbeit. Personen ohne Familie können sich ganz anders positionieren, langweilen sich und brauchen Herausforderungen und Unterhaltung. Es entstehen 2 Klassen. Im Job, wie privat.
Strömung E: Eltern wollen Kinder in die Schule geben, weil die psychologischen Schäden bei den Kindern sonst zu groß werden und arbeiten müssen.
Gegenströmung: Andere und auch einige Eltern wollen Kinder zuhause lassen, weil Sie Angst vor Corona haben, und sehen die psychologischen Schäden als geringer an.
Strömung F: Frauen bleiben beruflich auf der Strecke, Frauen rutschen immer mehr wieder in eine klassische Frauenrolle: Familie, Haushalt, Orga, Sozialkontakte.
Gegenströmung: Frauen, insbesondere Soloselbständige arbeiten noch mehr, gehen schneller ins Wachstum durch Auslagerungen von Tätigkeiten, bauen Netzwerke auf, Männer übernehmen mehr Familienaufgaben.
Das sind natürlich nur Bespiele von mir, die nicht wissenschaftlich fundiert sind- ich bin ja auch kein Zukunftsforscher, aber, es zeigt etwas auf…
Was bedeutet das?
Alle Trends bieten Gegentrends.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei- Trends auch!
Wir haben unsere Zukunft in der Hand, nicht komplett, aber eben schon, zumindest die Wahl, an welchem Ende man sich befindet. Und was wir auf jeden Fall in der Hand haben, ist: unser Mindset. Unsere Denkweisen, wie wir mit den Herausforderungen umgehen….
Aber dazu an anderer Stelle mehr !
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Herzlichst, Patricia