Kommt es Dir auch so vor, als wärst Du, zumindest zeitweise, durch die Corona-Pandemie in eine neue Welt eingetaucht?
Diese so unsichere Zeit hat sehr viel Herausfoderungen mit sich gebracht. Ob das das Homeoffice war und der Schubs in Richtung digtale Ausstattung, digitales Arbeiten und Online Meetings oder die persönlichen Selbst – & Zeitmanagementherausforderungen.
Was aber war tatsächlich neu, was ist anders und was kommt künftig auf uns zu?
Damit möchte ich mich beschäftigen, und Dir eine kleine Anregung mitgeben.
Die Corona-Pandemie ist für mich ein ganz deutliches Zeichen für unsere heutige „VUCA“-Welt. VUCA kommt aus dem Englischen und bedeutet Vulnerability- Verwundbarkeit, Uncertainty- Unsicherheit, Complexity- Komplexität und Ambiguity- Mehrdeutigkeit.
Was ist damit gemeint und warum ist das so wichtig zu verstehen?
Wir haben gesehen, wie schnell wir verwundbar sein können, sei es als Mensch mit seiner Gesundheit, sei es im Business aber auch in täglichen und sozialen Strukturen, die plötzlich anders sind. Singles im Bore-Out, Eltern im Burn-Out, Kinder mit Übergewicht, psychologischen Problemen, sozialen und entwicklungsrelevanten Einbußen.
Wie angreifbar wir durch Globalisierung sind, wenn wir Masken und sicherheitsrelevante Dinge, sowie Lebensmittel in anderen Ländern produzieren lassen… Wie verwundbar wir dadurch sind, dass wir auf uns allein gestellt sind, uns zu organisieren, wieder Kraft zu tanken und unsere Ressourcen richtig einzuteilen…
Wie unsicher wir sind, weil jeder Tag anders, jede Regelung in Veränderung ist…die Angst vor der Gefahr der Pandemie, der Freiheitseinschränkung, der Selbstbestimmung, die Angst vor der Überlastung, die Angst vor der Einsamkeit, die Angst vor der Unplanbarkeit, Angst vor Jobverlust, Angst vor Rückschritt in Emanzipation und Frauenrolle, Angst vor finanziellen Nöten, Angst um Angehörige und die eigene Gesundheit, Angst vor Überforderung mit sozialen und digitalen Medien, Angst das Leben zu verpassen, Freunde zu verlieren, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Unbekannten…
Komplexität, denke ich, ist eindeutig dargestellt durch die Verflechtung der Globalisierung und der Verbreitung des Virus, genauso wie die Schwierigkeiten in Deutschland Entscheidungen zu treffen, weil Bundesländer eigene Kompetenzen haben, die Berücksichtigung aller möglichen Fälle der Pandemie-Übertragung, Ausbreitung und den damit verbundenen Maßnahmen und Rückführungen in das „new normal“.
Aber auch im eigenen Bereich ist die Komplexität durch eben auch die Unsicherheit und Verwundbarkeit gestiegen. Für alle Fälle versucht man sich ein Plan A und B zu überlgen oder man muss zumindest sehr flexibel bleiben und kreativ werden, um in dieser Schnelllebigkeit noch mithalten zu können und den ständig ändernden Anforderungen gerecht werden zu können. Trotz Unsicherheit muss man sich selbst managen, coachen und kreativ und flexibel sein, obwohl vielleicht die Anforderungen schon mehr als hoch sind.
Ambiguity– Mehrdeutigkeit: Auch das durften wir kennen&lernen… „Masken sind gut- nein Masken nützen nichts- doch Masken sind gut.. “ wäre ein Beispiel, viel tiefgehender aber ist die Mehrdeutigkeit in der Gesellschaft… „Corona ist schlimm- Corona existiert gar nicht- Corona ist da, aber harmlos…“ oder auch „Familien sind wichtig, Kinder sind unsere Zukunft“, dann gibt es aber kaum wahres Verständnis und hilfreiche und sinnvoll Unterstützung für Kinder und Eltern. „Die Wirtschaft ist wichtig, Pandemie geht uns alle an“, aber Selbsändige, insbesondere Soloselbständige werden allein gelassen.
Mehrdeutigkeit bedeutet aber auch: regionale Unterschiede, Glaubensrichtungen etc. die Komplexität und Globalisierung bringt daher auch das Thema interkulturelle Unterschiede auf den Tisch. Was wir hier so meinen, ist nicht das, was vielleicht andere Kulturen denken. Auch das „an die Menschen appellieren“ und Ihnen die Freiheit der Entscheidung im Sinne eines fürsorglichen Wohles aller zu handeln, ist eben mehrdeutig. Die einen verhalten sich danach, die anderen machen „Corona-Partys“. Mehrdeutigkeit bedeutet daher auch Verantwortung übernehmen, gerade wenn kein klarer Weg da ist. Selbstführung. Auch das ist eine Herausforderung, der nicht jeder sofort gewachsen ist…
Warum ist VUCA daher so wichtig zu verstehen? Weil es die neue Dimension unserer Welt darstellt, der wir uns nicht entziehen können, die wir nicht zurückdrehen können, die wir auch nicht steuern können. Was wir aber tun können, ist sie zu sehen, sie anzunehmen, sie mitzugestalten und uns so zu entwickeln, dass sie für uns Fülle und Entwicklung bringt und nicht Überforderung.
Wie das gehen kann, ist eine Frage des Mindsets- also Deiner Denk- & Fühlweise und natürlich auch ein wenig Wissen um die Zusammenhänge und Methoden und Tools, die Dir dabei helfen können.
Wenn Du das spannend findest, dann trage Dich doch gleich auch in meinen Newsletter ein und tauche mit mir in die neue Welt ein.
Herzlichst, Patricia
Im nächsten Artikel:
Was hat VUCA mit Digitalisierung zu tun und was ist Digitalisierung und Digitales Mindset eigentlich ?